Bei der Solarthermie wird die Solarenergie direkt in Wärme umgewandelt und vor Ort genutzt. Auch wenn angesichts der Diskussion um Atomkraftwerke die Photovoltaik häufig im Vordergrund der Energiediskussion steht, betonen Experten immer wieder die enorme Bedeutung der Solarthermie. Durch einen hohen Wirkungsgrad und ausgeklügelte Speichertechniken lassen sich hervorragende Ergebnisse erzielen.
In den Solarkollektoren erwärmt die Solarenergie den Wärmeträger. Über den Wärmetauscher im Speicher wird die Solarwärme an das Heizungswasser und/oder Brauchwasser abgegeben.
Solarthermieanlagen können nicht nur zur Warmwasserbereitung eingesetzt werden. Sie produzieren je nach Größe und Kollektorart so viel solare Wärme, dass eine Heizungsunterstützung sinnvoll ist. Bei Solarthermieanlagen als Heizung ergibt sich jedoch das Problem, dass der Bedarf im Winter am höchsten ist, wenn die Solarstrahlung gering ist. Deshalb wird eine Solarthermieanlage regelmäßig nur zur Unterstützung der Heizung eingesetzt. In Kombination mit einer Pelletheizung, Wärmepumpe oder einer modernen Brennwertheizung mit Gas oder öl steht auch im Winter genügend Wärme zur Verfügung.
Solarthermieanlagen können aber auch zur Warmwasserbereitung, zur Heizungsunterstützung genutzt werden. Die Nutzung zur Warmwasserbereitung ist besonders sinnvoll. Der Warmwasserbedarf ist Jahresverlauf relativ konstant, was eine entsprechende Installation erfordert.
Die Solarthermie kann außer zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung auch zur solaren Kühlung eingesetzt werden. Dabei werden entweder Adsorptions-, Absorptionskältemaschinen genutzt eingesetzt.
Als Solarertrag wird die Menge tatsächlich nutzbarer Wärmeenergie bezeichnet, die eine Solarthermie Anlage erzeugt. Der Solarthermie Ertrag ist geringer als die erzeugte Wärmemenge, weil Wärme nicht immer genutzt werden kann. Insbesondere Solarthermie Anlagen mit Heizunterstützung liefern im Sommer deutlich mehr Energie, als benötigt wird. Richtwerte Die Solarstrahlung in Deutschland liegt je nach Region zwischen 900 und 1.200 kWh pro Quadratmeter im Jahr. Die Verluste der gesamten Solarthermie Anlage liegen bei rund 50 %, sodass der gesamte Ertrag pro Jahr bei durchschnittlich 450 bis 600 kWh pro Quadratmeter Kollektorfläche liegt.
Der solare Deckungsgrad gibt an, welcher Anteil der gesamten benötigten Energie durch eine Solarthermie Anlage geliefert wird. Für Anlagen, die ausschließlich der Warmwasserbereitung dienen, ist ein Deckungsgrad von etwa 50 Prozent typisch, für Anlagen mit Heizunterstützung ein deutlich niedrigerer Deckungsgrad. Höhere Deckungsgrade sind technisch möglich, erweisen sich aber fast immer als unwirtschaftlich.
Nutzungs- und Erzeugungsprofil von Solarwärme
Bei der Photovoltaik stellt sich das Problem in besonders deutlicher Form: Strom kann nur zu dem Zeitpunkt genutzt werden, zu dem er erzeugt wird. Die Wärme einer Solarthermie Anlage lässt sich einfacher Speichern als Strom, wodurch dieses Problem zwar entschärft, aber nicht vollständig beseitigt wird. Zeitliche Differenzen von einigen Stunden oder auch Tagen zwischen Wärmeerzeugung und ihrer Nutzung können durch Wärmespeicher überbrückt werden. Eine Solarthermie Anlage zur Warmwasserbereitung liefert im Sommer so auch nachts und an einzelnen Tagen ohne Sonnenschein Energie. Während dieser Zeit beträgt ihr solarer Deckungsgrad nahezu 100 Prozent. So unproblematisch der regelmäßige Wechsel zwischen Tag und Nacht ist, so problematisch ist hingegen der regelmäßige Wechsel zwischen Sommer und Winter.
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